Wie verändert ein Leben mit Musik das Gehirn? Was passiert im Inneren eines Menschen, der täglich übt, hört, spielt? Wie sieht das Gehirn einer Person aus, die über Jahrzehnte hinweg mit Händen, Lippen oder Stimmbändern Klang erzeugt?
Der renommierte Neuropsychologe Lutz Jäncke begann mit einem Team in den frühen 1990er-Jahren und mithilfe der damals neuartigen Magnetresonanztomografie, das lebende menschliche Gehirn zu erforschen. Sie fanden nicht bloß Struktur, sondern auch Individualität. Nicht ausschließlich Ordnung, sondern Vielfalt. Nicht nur Genetik, sondern Biografie.
Lutz Jäncke traf auf Pianistinnen und Pianisten, die mit beiden Händen wie mit zwei denkenden Einheiten spielten. Auf Sängerinnen und Sänger, die nach einem Schlaganfall ihre Stimme wiederfanden. Auf Bläserinnen und Bläser, deren feinmotorische Kontrolle bis ins Zehntelmillimeter-Präzisionsniveau reichte. Es war, als ob sich in diesen Menschen etwas verkörpert hatte, das weit über die Musik hinausging.
Dieses Buch ist eine Sammlung solcher Begegnungen. Der Autor erzählt von Menschen, nicht von abstrakten Hirnscans. Von unglaublichen Schicksalen, nicht von Statistik. Und nicht zuletzt von der großen Kraft der Musik inmitten von Krankheit, Veränderung, Hoffnung.
Die Begeisterung für sein Fach und die Musik schlägt sich in einer einnehmenden Erzählweise nieder, die der eine oder andere durch eine frühere Begegnung mit Lutz Jäncke bereits von ihm kennen mag.
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