Kann es wirklich sein, dass man sich mit der Pensionierung für die nächsten 25 Jahre zur Ruhe setzt oder von einer Kreuzfahrt zur nächsten hetzt? In seinem leichtfüssigen und zugleich tiefgründigen Plädoyer ruft der Autor und Philosoph Ludwig Hasler dazu auf, im Alter an einer Zukunft mitzuwirken, auch wenn diese nicht mehr die eigene sein wird.
Die Dramaturgie des Alterns verändert sich derzeit. Noch kürzlich nahm die Kurve des Alters nur eine Richtung: abwärts. Altern bedeutete körperlicher Verfall und dauerte also nur kurz. Dafür anerkannte man die »Altersweisheit«, die den Alten zu einem Sonderstatus verhalf. Schliesslich ertrugen alte Menschen ihren Zerfall, weil ihnen die Religion eine Perspektive über den Tod hinaus versprach. Letzteres entfällt inzwischen für viele. Und heute sind 65-Jährige meist so fit und vital, dass 90 Jahre bald als normal gelten. Befreit vom Takt des Erwerbslebens haben sie Zeit und Geld, können tun und lassen, wie es ihnen gefällt – Reisen, Jassen, Sport, Kino, Schlauchbootabenteuer, Yoga, Grillparty. Aber irgendwie will sich das Glück trotzdem nicht richtig einstellen.
Der Mensch lebt davon, dass er etwas vorhat. Allerdings dreht sich heute alles um das Ich. Nicht nur die Erfahrungen des Autors, sondern auch Studien zeigen übereinstimmend, dass Menschen zufrieden sind, die über sich hinaus tätig sind. Für Ludwig Hasler gibt es deshalb nur eine Lösung: Wirke an einer Zukunft mit, die dich überdauern wird, wirke an der Zukunft der Familie, der Gemeinde, der Bienen, der Traditionen, der Biodiversität, der Poesie – an der Zukunft unserer Menschenwelt.
Online-Aufzeichnung Referat zum Thema »Gestaltung der dritten Lebensphase«
Interview in der Coop-Zeitung: »25 Jahre Enkel hüten?«
Interview im Tagblatt: »25 Jahre Ausruhen sind eine bescheuerte Perspektive«
Interview im Blick:»Jeder Tote sei einer zu viel. Stimmt nicht!«
Porträt in Alzheimerpunktch: »Für ein Alter, das noch was vorhat«
Interview in NZZamSonntag:»Respekt für die Alten? Wofür?« (kostenpflichtig)
»Ludwig Hasler lebt selber vor, was er doziert. Der 75-Jährige ist ein weit herum gesuchter Referent und kommt als wortgewandter Redner, verständlich und adressatengerecht kommunizierend, bei der Hörerschaft an und wird von ihr verstanden. Dieselben Qualitäten weist auch sein Buch auf. Sein sprachlicher Ausdruck trifft die Sache und konkretisiert seine Botschaft.« Fritz Vollenweider, Seniorweb Zur ganzen Kritik
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