»Das Dasein des Schriftstellers ist wirklich vom Schreibtisch abhängig, er darf sich eigentlich, wenn er dem Irrsinn entgehen will, niemals vom Schreibtisch entfernen, mit den Zähnen muß er sich festhalten.« Brief von Franz Kafka an Max Brod, 5. Juli 1922
Hinterm Stubenofen, im Freien, gar im Café oder Eisenbahnabteil – auf Spurensuche nach den Entstehungsorten der Weltliteratur.
Gelehrte Stubenhocker träumen sich in die weite Welt hinaus. Rasende Reisende in Sachen Literatur wünschen sich dagegen zurück in die still verstaubten Winkel. Zwischen diesen beiden Schreibtisch-Sehnsüchten lesen und schreiben, leben und lieben Poetinnen wie Philosophen. Mal ist das Kämmerlein erfüllt von Dantes Liebestränen, mal ist es tüchtig verqualmt wie bei Immanuel Kant oder Friedrich Schiller. Virginia Woolf fordert das Zimmer für sich allein, die Märchen-Brüder Grimm nur eines zu zweit. Für Friederike Mayröcker ist Chaos unabdingbar. Und wer wie Truman Capote zur seltsamen Gattung der »horizontalen Autoren« gehört, braucht einfach nur ein Bett.
Orte des Schreibens erzählen seit der Antike von Höhen und Tiefen: von göttlichen Eingebungen auf mythischen Bergen, von kratzenden Federn in klösterlicher Stille, von Luxus-Salons oder armseligen Dachkammern. Die Räume laden ein zur Phantasie, zur musealen Andacht oder zur neuen virtuellen Verwirrung im Computer-Zeitalter.
Begleiten Sie Severin Perrig auf eine aufregende Entdeckungsreise durch die Schreibstätten berühmter Dichter und Denkerinnen.
Leserstimmen
»Ein hervorragendes, kluges und hochspannendes Buch mit neuen Einblicken; schön erzählt, kein bisschen trocken; vielfältig, informativ – es füllt eine Lücke.« M. F., ZÜRICH
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