Wer zu definieren versucht, worin der Sinn des Lebens besteht oder was Spiritualität ist, stößt unweigerlich an die Grenzen der Sprache. Um das Paradox, über etwas sprechen zu wollen, was eigentlich unaussprechlich ist, kreist die Lyrik aller Zeiten. Gedichte vermögen es, spirituelle Themen in Worte zu fassen und dabei stets offen zu bleiben für Unerwartetes und Überraschungen. Auf diese Weise können Gedichte zum Anstoß werden, der eigenen Wirklichkeit immer wieder neu zu begegnen.
Dazu lädt Franzisca Pilgram-Frühauf mit ihrem Buch ein. Anhand von dreißig Gedichten aus unterschiedlichen Epochen und von unterschiedlichen Dichterinnen und Dichtern denkt sie über die großen Fragen des Lebens nach. Diese Annäherung geschieht mehrteilig: Auf das Gedicht folgt eine Kurzinterpretation, in der die Autorin dessen spirituellen und existenziellen Ebenen herausarbeitet und die sie mit ihren Kenntnissen aus der Theologie und der Germanistik anreichert. Zum Schluss wird den Lesenden jeweils ein Denkanstoß mit auf den Weg gegeben. In Form von Fragen, Bildern und weiteren Assoziationen möchte er ermutigen, den Themen, die das Gedicht aufwirft, immer wieder neu auf die Spur zu kommen.
Mit Gedichten von Matthias Claudius, Eduard Mörike, Johann Wolfgang Goethe, Joseph von Eichendorff, Rose Ausländer, Bertolt Brecht, Hilde Domin, Ingeborg Bachmann und Hermann Hesse.
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