»Eine Geschichte, die einem ans Herz und nicht mehr aus dem Kopf geht.« Charles Lewinsky, Schriftsteller
»Vielleicht hätten wir das Kind doch nicht retten sollen. Vielleicht hätten wir es und diese Spionin einfach ausliefern sollen. Unsere ostdeutschen Freunde wären uns sehr dankbar gewesen«, sagte er und versuchte mit dem Blick den Rauch einzufangen, der zur Decke hinaufschlich. »Aber vielleicht können wir unseren Fehler noch korrigieren.«
Das Kind wächst während des Kalten Krieges
in einem osteuropäischen Land auf, als Fremdes von seinen Mitschülern gehänselt und von der Staatsmacht schikaniert. Es gibt vieles, was das Kind nicht verstehen kann
und auch nicht verstehen soll. Um damit fertig zu werden, zieht es sich in seine Sprache zurück, die nur es selbst und die Mutter einschließt. Es verwandelt alles in Geschichten und schafft so aus Bedrohlichem Interessantes, aus Ungewissem Vertrautes.
Mit der Zeit gewinnt das Kind immer mehr Sicherheit mit seinen Geschichten und somit auch mit einer Realität, die die Menschen mit hohlen Phrasen und absurden Regeln gängelt.
Karl Rühmann gelingt es in diesem Episodenroman, prägnante Sprachbilder für die Welt seiner Hauptfigur, die er »das Kind« nennt, zu formulieren. Zugleich zeichet er in feinen Szenen die Wirkungsmacht der Fantasie.
Kundenbewertung bei Amazon
5 von 5 Sternen »[...] Das Buch ist erschütternd, aber nicht trübsinnig, aufwühlend, aber nicht düster. [...] So erfährt man nicht nur, wie die Fantasie des Protagonisten arbeitet, sondern bekommt es gewissemaßen selber zu spüren. Das ist originell und literarisch herausragend, und es zeigt auf eine eindringliche Weise, wie gut die Einheit zwischen Form und Inhalt in einem Erzählwerk funktionieren kann.« D. Schlehnstedt
»Was ist fremder, unerklärlicher und beängstigender als die fernste Exotik? Die eigene Kindheit. Noch selten ein ungewöhnlicheres Buch gelesen. Nein – verschlungen!« Margrit Sprecher, Journalistin, Autorin
»[...] die poetische Kraft, mit der da erzählt wird, imponiert, und die Art und Weise, wie darin das Kindsein als ein Eingebettetsein in eine Welt des Geheimnisvollen, Märchenhaften, noch nicht verstandenen zum Faszinosum wird, macht das Buch über die konkreten historischen Hintergründe hinaus zu etwas unbedingt Lesenswerten.« Charles Linsmayer, im St. Galler Tagblatt zur ganzen Rezension
»Karl Rühmann ist mit seinem Roman ›Glasmurmeln, ziegelrot‹ ein ungeheuer poetisches Geschichtenbuch gelungen, das in seiner mosaikartigen Erzähweise, den schimmernden Miniaturen, die sich zu einem wunderbaren Ganzen fügen, ein überaus beeindruckender Wurf [ist]. Ein Buch, dem ich von Herzen jene Aufmerksamkeit wünsche, die es verdient.« Gallus Frei-Tomic, literaturblatt.ch zur ganzen Rezension
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