Seit Jahren hält Iso Camartin für die Onlinezeitung »Journal 21« Monat für Monat seine Ohren für »euphonische Erlebnisse« aus der Welt der Oper auf. In diesem Buch sind die vergangenen vier Jahre in einer essayistisch überarbeiteten Version festgehalten.
Oasen sind Orte auf der Erde, die den Wüsten und dem Sand unseres Planeten abgetrotzt wurden. Dies aufgrund von nahe gelegenen Flusslandschaften, etwa des Nils, von versickerndem Regenwasser oder in der Tiefe vorhandenem Grundwasser.
Im heutigen sprachlichen Gebrauch von »Oase« versteht man darunter einen Wohlfühlort oder eine Lebenssituation, in der man auf- und durchatmet und die angenehmen und schönen Seiten des Lebens wahrnehmen kann. Da wir sinnliche Wesen sind, meinen wir, wenn wir von Oase sprechen, eine Realität, die uns sinnlich und geistig gleichermaßen beglückt und unser Dasein als ein Geschenk empfinden lässt. Eine »Oase des Wohlklangs« ist somit etwas, bei dem wir hörend eine Beglückung und Zufriedenheit erfahren, sodass man ausrufen möchte: »Kann man dies mit Tönen überhaupt noch schöner gestalten?« Die Griechen kannten für »Wohlklang« das Wort »Euphonie«. Sie verstanden darunter etwas, das dem Ohr mehr als nur gefällig ist, das auch mit Harmonie und richtigen Proportionen zu tun hat. Wie zum Beispiel die titelgebende Arie »Nessun dorma«.
In Iso Camartins neustem Buch erhalten von der Welt der Oper begeisterte Menschen Anregungen, sich mit den ausgewählten Werken vertieft zu beschäftigen. Dank der Text- und Musikbeispiele stößt man auf »Oasen des Wohlklangs« und wird vom Zauber der Musik, der gehörten Stimmen und Stimmungen erfasst.
Liste der besprochenen Arien, Duette, Ensembles:
Jean-Baptiste Lully, Ouvertüre und Tänze aus »Le bourgeois gentilhomme« von Molière, 1670 | Henry Purcell, Die »Frostszene« aus dem 3. Akt von »King Arthur«, 1691 | Leonardo Vinci, »Perché tarda è mai la morte«, Rezitative und zwei Arien von Arbace und Artaserse, Beginn des 3. Akts von »Artaserse«, 1730 | Giovanni Battista Pergolesi, »A Serpina penserete«,Arie aus »La serva padrona«, 1733 | Georg Friedrich Händel, »Ah! Mio cor, schernito sei!«, Arie aus dem 2. Akt von »Alcina«, 1735 | Wolfgang Amadeus Mozart, »Del pari infeconda / d’un fiume è la sponda«, Arie der Giuditta aus »La Betulia liberata« (KV 118), 1771 | Antonio Salieri, Szene der Ofelia, 2. Akt, Szene 13 aus »La grotta di Trofonio«, 1785 | Vicente Martín y Soler, Arie der Lilla, 12. Szene des 2. Akts aus »Una cosa rara«, 1786 | Joseph Haydn, »Scena di Berenice«, Konzertarie, 1795 | Luigi Cherubini, »E che? Io son Medea!«, Schlussszene aus dem 3. Akt von »Medea«, 1797 | Carl Maria von Weber, »So bin ich nun verlassen«, Arie der Euryanthe aus dem 3. Akt von »Euryanthe«, 1823 | Gioacchino Rossini, »Gran pezzo concertato a 14 voci«, aus »Il viaggio a Reims«, 1825 | Giacomo Meyerbeer, »Ballett der Nonnen« aus dem 3. Akt von »Robert le diable«, 1831 | Gaetano Donizetti, »Das Beicht-Duett« aus dem 3. Akt von »Maria Stuarda«, 1834| Jacques Fromental Halévy, »Il va venir«, Arie der Rachel aus dem 2. Akt von »La Juive«, 1835 | Hector Berlioz, Szene aus dem 1. Akt von »Benvenuto Cellini«, 1838| Gaetano Donizetti, Cavatina der Norina, 2. Szene des 1. Akts von »Don Pasquale«, 1843 | Giuseppe Verdi, Finale 3. Akt von »Giovanna d’Arco«, 1845 | Richard Wagner, Venusszenen aus dem 1. Akt von »Tannhäuser«, 1845/1861 | Hector Berlioz, »D’amour l’ardente flamme«, Romance der Marguerite aus »La damnation de Faust«, 1846 | Giuseppe Verdi, Duett zwischen Violetta Valéry und Père Germont aus dem 2. Akt von »La traviata«, 1853 | Georges Bizet, »Au fond du temple saint«, Duett aus »Les pêcheurs de perles«, 1863 | Giacomo Meyerbeer, »Pays merveilleux!«, Arie des Vasco aus dem 4. Akt von »L’Africaine«, 1865 | Karl Goldmark, »Magische Töne«, Arie des Assad aus »Die Königin von Saba«, 1875 | Bedřich Smetana, Wiegenlied der Vendulka aus dem 1. Akt von »Der Kuss«, 1876 | Richard Wagner, Szene von Waltraute und Brünnhilde, 3. Szene, 1. Akt aus »Götterdämmerung«, 1876 | Léo Delibes, »Air des clochettes« (Glockenarie), 2. Akt, 5. Szene aus »Lakmé«, 1883 | Alexander Borodin, »Die Polowetzer Tänze« aus »Fürst Igor«, 1890 | Pjotr Tschaikowsky, Duett von Iolanta und Vaudemont, 7. Szene aus »Iolanta«, 1892 | Francesco Cilea, »È la solita storia del pastore«, Arie des Federico aus »L’Arlesiana«, 1897 | Reynaldo Hahn, Liebesduett von Mahénu und Loti aus dem 3. Akt von »L’île du rêve«, 1898 | Francesco Cilea, Schlussszene aus »Adriana Lecouvreur«, 1902 | Giacomo Puccini, Duett »Vogliatemi bene« aus dem 1. Akt von »Madama Butterfly«, 1904 | Isaac Albéniz, Romanze der Pepita aus »Pepita Jiménez«, 1905 | Paul Dukas, »Ariane et Barbe-Bleue«, Gesamtaufnahme der Oper, 1907 | Nikolai Rimski-Korsakow, Die Sonnenarie der Königin von Schemacha aus »Der goldene Hahn«, 1909 | Hans Pfitzner, »Der letzte Freund«, Arie des Palestrina aus dem 1. Akt von »Palestrina«, 1917 | Erich Wolfgang Korngold, Duett »Glück, das mir verblieb« aus dem 1. Akt von »Die tote Stadt«, 1920 | Albert Roussel, verschiedene Szenen aus dem 1. und 2. Akt von »Padmâvatî«, 1923 | Leoš Janáček, Schlussszene der Oper »Das schlaue Füchslein«, 1924 | Giacomo Puccini, »Nessun dorma«, Tenorarie aus dem 3. Akt von »Turandot«, 1926 | Kurt Weill, »Die Moritat von Mackie Messer«, Vorspiel zu »Die Dreigroschenoper«, 1926 | George Gershwin, »Bess, you is my woman now«, Liebesduett aus dem 2. Akt von »Porgy and Bess«, 1935| Paul Hindemith, Szene zwischen Mathis und Albrecht von Brandenburg aus dem 6. Bild aus »Mathis der Maler«, 1938 | Pavel Haas, Ausschnitte aus der 1. Szene des 1. Akts von »Šarlatán«, 1938 | Igor Strawinsky, »No Word From Tom«, Arie aus dem 1. Akt von »The Rake’s Progress«, 1951 | Leonard Bernstein, »Glitter and Be Gay«, Arie aus »Candide«, 1956 | Samuel Barber, »Must the Winter Come So Soon«, Arie der Erika aus dem 1. Akt von »Vanessa«, 1958
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