Filter anwenden
Inhalts-Typen

logo

  • WARENKORB (0)
  • Bücher
    • Neuerscheinungen
    • Bücher (A-Z)
    • E-Books (A-Z)
    • Sonderangebote
    • Zeitfragen
    • Medizin-Psychologie
    • Kunst-Kultur-Musik
    • Biografie
    • Literatur
    • r&r visionär
    • r&r cares
  • Autor/innen
    • Autor/innen
    • Fotograf/Innen
    • Übersetzer/Innen
    • Illustrator/Innen
    • Filmschaffende
  • News
  • Veranstaltungen
  • Verlagsmagazin
  • Video
  • Blog
  • Verlag
    • Team
    • Verlage
      • Rüffer & Rub
      • Edition 381
      • Manuskript-Oase
    • Kontakt
    • Handel
    • Presse
    • Verlagsvorschau
    • Impressum
    • Datenschutz
Inhalts-Typen

Cookies

Diese Website verwendet Cookies um Ihnen das Verweilen auf unserer Seite zu vereinfachen. Indem Sie diese Website nutzen, erklären Sie sich mit dieser Verwendung einverstanden.

Einverstanden
  • WARENKORB (0)
  • Bücher
    • Neuerscheinungen
    • Bücher (A-Z)
    • E-Books (A-Z)
    • Sonderangebote
    • Zeitfragen
    • Medizin-Psychologie
    • Kunst-Kultur-Musik
    • Biografie
    • Literatur
    • r&r visionär
    • r&r cares
  • Autor/innen
    • Autor/innen
    • Fotograf/Innen
    • Übersetzer/Innen
    • Illustrator/Innen
    • Filmschaffende
  • News
  • Veranstaltungen
  • Verlagsmagazin
  • Video
  • Blog
  • Verlag
    • Team
    • Verlage
      • Rüffer & Rub
      • Edition 381
      • Manuskript-Oase
    • Kontakt
    • Handel
    • Presse
    • Verlagsvorschau
    • Impressum
    • Datenschutz

Blog

Personifiziert, vergöttert und verflucht Bild 1

Personifiziert, vergöttert und verflucht

Von Selina Stuber

In seinem letzten Werk erschuf Urs Widmer den Mythos vom Föhn, dem warmen Fallwind, der die wetterfühligen Bewohner der östlichen Alpentäler durcheinanderbringt. Solche Auswirkungen von Winden sind keine Ausnahmeerscheinung, wie ein Blick auf die Alpensüdseite zeigt.

In Frankreich braust der Mistral das Rhonetal hinab und entfaltet seine volle Kraft im Golfe du Lion. Weiter östlich sorgt die Bora für stürmische Verhältnisse in der Adria, und im Süden dominieren die heißen Wüstenwinde des Schirokkos. Dies sind nur drei der zahlreichen Winde, die mit ihren Launen das Klima und die Landschaft rund um das Mittelmeer prägen. Sie sind zudem viel mehr als nur bewegte Luftmassen, die von hohem zu tiefem Tiefdruck strömen; um sie ranken sich Geschichten und Legenden, sie werden personifiziert, vergöttert und verflucht.

Selbst unsichtbar, bleibt er doch nicht unbemerkt; mit seinem Rauschen, Heulen und Pfeifen macht der Wind auf sich aufmerksam und wirbelt durch die Welt. Er bläst uns ins Gesicht, kaum haben wir das Haus verlassen, streichelt in lauen Sommernächten sanft über unsere Haut oder peitscht uns an stürmischen Tagen Böen ins Gesicht.

Er bringt Freude und Erfrischung, aber auch Sturm und Zerstörung. Die Unsichtbarkeit hat die Menschen jedoch nie davon abgehalten, seinen verschiedenen Ausprägungen Gestalt und Namen zu geben. So ist in der griechischen Mythologie Aiolos – ein pausbäckiger, ernster Mann mit Blasebalg – Herrscher über die Winde. Sein Sohn, der Westwind Zephyros, ist ein milder Frühlingswind und daher oft als blumentragender Jüngling dargestellt. Solche Personalisierungen des Wettergeschehens finden sich in vielen Kulturen und sind ein Versuch, den unberechenbaren Naturgewalten ihre Bedrohung zu nehmen, sie durch Namen zu bändigen.

Der große Störenfried der Adria

Wenn sich erste Anzeichen der Bora bemerkbar machen, gilt es ernst für die Seeleute in der Adria: Knapp dreißig Minuten bleiben ihnen, um sich vor dem Nordwind im nächstgelegenen Hafen in Sicherheit zu bringen, danach entfaltet die Bora ihre volle Kraft über dem Meer und peitscht die Wellen in Böen ans Ufer. Karl Marx beschrieb die Bora in seiner Abhandlung über den Seehandel Österreichs 1856 als unbarmherzigen, harten Wind, der die Menschen in Dalmatien prägt:

»Die Bora, der große Störenfried dieses Meeres, erhebt sich stets ohne das kleinste Warnungszeichen; mit der Gewalt eines Tornados überfällt sie die Seeleute und gestattet nur dem Kühnsten, auf Deck zu bleiben. Manchmal tobt sie wochenlang und am heftigsten zwischen der Bucht von Cattaro und dem Südende von Istrien. Der Dalmatiner aber ist von Kindheit an gewöhnt, ihr zu trotzen, er wird hart unter ihrem Atem und verachtet die armseligen Winde anderer Meere.«

Doch die Bora bringt nicht nur stürmische Winde mit sich, sondern auch einen unglaublich klaren, blauen Himmel, was »sehr schön und grazil und manchmal auch brutal aussehen kann«, wie es die serbokroatische Autorin Danijela Pilic in ihrem Buch »Sommer vorm Balkan« ausdrückt. Die Wetterlage entsteht, wenn sich kontinentale Luftmassen polaren Ursprungs östlich des Dinarischen Gebirges zu einem mächtigen Kaltluftsee einen. Entleert sich dieser aufgrund eines Mittelmeertiefs durch die Schluchten und Korridore des Balkangebirges, stürzt die kalte Luft mit voller Geschwindigkeit auf die Adriaküste hinunter. Ihren Namen – in Kroatien »Bura«, in Slowenien »Burja« genannt – hat sie Boreas, dem griechischen Gott der Nordwinde, zu verdanken.

Der Wind war‘s

In Sizilien gelingt es dem Schirokko regelmäßig, das Blut der Menschen in Wallung zu bringen. Er trägt heiße, trockene, sandbeladene Wüstenwinde aus Nordafrika nach Europa, die sich unterwegs mit der feuchten Luft über dem Mittelmeer mischen und so für ein drückendes Klima sorgen. Die Wetterlage macht die Menschen träge und reizbar – eine gefährliche Kombination, wie in Südeuropa allgemein bekannt ist. »Der Schirokko ist ein Wind voller Sand, der Schirokko ist ein Wind voller Zorn«, heißt es im italienischen Lied »vento di scirocco« der Band Il Parto delle Nuvole Pesanti. Da die negativen Auswirkungen des Schirokkos wie Aggression und Müdigkeit unbestritten sind, wird seine Präsenz in der italienischen Rechtsprechung sogar als Strafmilderungsgrund akzeptiert, denn in dieser Hitze ist man nur beschränkt zurechnungsfähig, »Verbrechen aus Leidenschaft« können leichter »geschehen«.

Die Ausläufer des Windes reichen manchmal bis nach Norddeutschland und tragen rötlich braune Sandpartikeln aus der Sahara mit sich, die für dunstige Verhältnisse sorgen. Zu »Blut- oder Schlammregen« kommt es, wenn der Schirokko über dem Meer viel Feuchtigkeit aufgenommen hat und nördlich der Alpen rötlich verfärbt abregnet.

Fluch und Segen

Die Anwesenheit des »vent du fada«, des verrückt machenden Windes, löst gemischte Gefühle aus. Weht der Mistral, werden in der Provence die Fensterläden als Schutz vor den kalten Böen geschlossen, die Dörfer wirken wie ausgestorben. Der böige Wind nimmt den Menschen Kraft und Konzentration, einige fühlen sich niedergeschlagen, andere haben Kopfschmerzen oder sind auffallend reizbar. Doch wenn sich der Mistral nach einigen Tagen wieder legt, fühlt sich die Luft frisch und sauber an, der Wind hat die verstaubte Welt ausgefegt. Im Sommer bringt er Erfrischung, im Herbst trocknet er die Feuchtigkeit aus der Luft und ist somit ein Segen für die Weinernte.

Der Mistral ist ein kalter, starker Fallwind, der aus nordwestlicher Richtung kommt und sich in der Provence, im unteren Rhonetal, auf Korsika und Sardinien bemerkbar macht. Die Alpen und Cevennen bilden eine Blockade für nach Südeuropa einströmende Polarluft, die nur durch den Graben des Rhonetals abfließen kann und so Windgeschwindigkeiten von bis zu 135 km/h erreicht. Im Golfe du Lion löst der Mistral hohen Wellengang und Sturmböen aus, die insbesondere für Segler gefährlich sind. Mit dem Starkwind verbunden sind kältere Temperaturen, ein wolkenloser, dunkelblauer Himmel, gute Fernsicht und ein beeindruckender Sternenhimmel. Trotz – oder gerade wegen – seines schwierigen Charakters ist der »Maestral«, wie der »Meister« in der Provence genannt wird, ein wichtiges Element der regionalen Identität. Er hat die Landschaft geformt (die Bäume beugen sich dem Wind und sind alle nach Süden geneigt) und ist verantwortlich für das intensive, klare Licht der Provence, das durch die Gemälde Vincent van Goghs internationale Bekanntheit erlangte. Sogar in der Architektur hat er seine Spuren hinterlassen: Die Nordseite alter Bauernhäuser ist fensterlos und so gebaut, dass sie dem Wind möglichst wenig Angriffsfläche bietet.

Mehr zum Buch

Biografie
Biografie
»It’s a people’s business«
Wenn die Dichterin »verträumt im Fotoalbum blättert« – Über die Kunst des Porträ...
Nur ein Stück Papier
Von strahlenden Spitzentönen und dem hohen D
Hoffnung – ausgerechnet in Afrika!
Biografie und Geschichte
Flüchtige Ballettgeschichte
Kreise schließen sich an der Berlinale
Blick hinter die Kulissen der Filmfestivals
»Man kann nie genug lieben«
Im Museum mit der Dame in Schwarz
»Wagner war ein raffinierter Menschenfänger«
Wagners juristischer Winkelzug
»Fluch und Segen«
Einstein, Grossmann und die Hochschulen Zürichs
»Singen ist Ton gewordener Atem«
Ein bisschen Hausmusik auf Chinesisch
»Wer wird sich wohl mal um meinen Plunder kümmern?«
Kunst im Umbruch
Büchermenschen
Büchermenschen
Meisterklasse der szenisch-musikalischen Lesungen
Reise mit Engel
»Festival macht immer Spass«
»Büchermenschen« Meine Bilder gehören zwischen zwei Buchdeckel
Der Bücherretter
Die Dramaturgie des Doppelpunkts
Vom Eierschalensollbruchstellenverursacher und dergleichen
»Die Agentur als Schreckgespenst – diese Haltung war gestern«
Bücherwelten
Bücherwelten
»Beim Lesen guter Bücher wächst die Seele empor«
Das bizarrste Buch der Welt – jenseits der Lesbarkeit
Die Biografie eines Fremden
Büttenpapier – handgeschöpftes Graspapier
Papier wie du und ich – kompostierbar!
Diverses
Diverses
Wenn verschlossene Türen aufgehen
Von Tauschhandel und Nullwachstum
Das Lektorat als Reifeprüfung
Hommage an ein unbekanntes Wesen
Rätschen, Rhythmen und Rituale
»Menschenrechte sind keine Selbstverstän...
Teil der Lösung sein
»Wie schleichendes Gift«
Eine Biskuit-Fabrik voller Kunstschätze
Die Schwarze Harfe
Kunst-Kultur-Musik
Kunst-Kultur-Musik
Brauchen wir Ikonen?
Kunst und Ranking
Wie aus dem Plan eines Opernlibrettos »nur« ein Buch wurde
»Musik ist unentbehrlich!«
Von strahlenden Spitzentönen und dem hohen D
Sichtbare Musik
Wenn wilde Werbung auf graue Mäuse trifft
Rolf Lyssy – Ein Menschenfreund
Mittwoch, 27.9.1950
Der Geschichte(n)-Erzähler
Das ganze Leben in einem Bild
»Künstlernachlässe sind Särge de luxe«
Wunscherfüllung in der ­Phantasie
»Wagner war ein raffinierter Menschenfänger«
Wagners juristischer Winkelzug
»Drei Flöten für Peter Bichsel«
Personifiziert, vergöttert und verflucht
Die Register des Südwinds
Kunst im Umbruch
Grenzen(los)
»Man muss sich für Menschen interessieren«
Freiheit in Zwischenräumen
Literatur
Literatur
Die Natur ist eine Meisterin der Sinne
»Ich begegnete der Krankheit als literar...
Fenster und Aussichten: Gedanken zur Vie...
Aufbewahren, um loszulassen
Wie ein Haus ins Buch findet
»Es grüßt Ihre Femme des Lettres«
Georg Kohler – »Ein denkender Citoyen .....
Vom Recht haben und vom Recht bekommen
Fiktion oder Wirklichkeit: über das Auto...
»Der Text begleitet mich«
Medizin-Psychologie
Medizin-Psychologie
»Die Wahrheit von heute, der Irrtum von morgen«
»Ich begegnete der Krankheit als literarische Autorin«
Wie ein aufgeblasener Airbag
»Ars (bene) moriendi«
Den eigenen Schmerz sehen
Die Entwicklung der Medizin immer im Blickfeld
Der politische Wille entscheidet
Einen Moment der Menschlichkeit schaffen
Spezifische Kompetenzen für besondere Bedürfnisse
Alzheimer als Metapher für das Vergessen?
Einblicke ins Durcheinandertal
Die »vergessenen Kinder« – Im Schatten der kranken Geschwister
Essay – Vom Wert der Freundschaft
Die FINGER-Studie
Begleitetes Malen: ein Anker im Sturm der Verluste
Wünsche in Worte kleiden
We care – Wir kümmern uns
Faszination Placebo
»Einen Panther möchte ich sehen!«
Von der Idee zum Buch
Von der Idee zum Buch
Mit Kohle, Bleistift oder Computer
Pressearbeit als Mannschaftssport
Cover Stories
Zwischen Tradition und Innovation – Dem Buchbindehandwerk auf der Spur
Lauf Text! Lauf! – Detailtypografie
Vom Schritt über die Verlagsschwelle
Von Füßchen, Glyphen und Punzen, oder wie eine neue Schrift entsteht
(Kein) Recht aufs Bild im Buch
Beurteile ein Buch nicht nach seinem Titel!
Was macht eigentlich …?
Was macht eigentlich …?
»It’s a people’s business«
Telemedizin aus Kathmandu
Befreiung aus der Falle
Der Geschichte(n)-Erzähler
»Ich muss nichts mehr beweisen – auch mir nicht«
»Die Sprache spricht oder die Musik singt aus sich selbst«
»Wir behandeln Menschen, nicht Diagnosen«
»Ich habe einen langen Atem«
Unsere Gier nach billigem Öl
Zeitfragen
Zeitfragen
Vom Flugzeug ans Spitalbett
Wenn ein Kind schwer krank ist
Ist Freiwilligenarbeit selbstverständlich?
Wenn die Dichterin »verträumt im Fotoalbum blättert« – Über die Kunst des Porträ...
Ein T-Shirt, das gute Werte schafft
Wie ein aufgeblasener Airbag
»Ars (bene) moriendi«
Klimaschutz über den Gaumen
»Die Weltsicht entscheidet die Zukunft«
Tausende Stunden von Freiwilligen
»Jeder kann helfen, die Welt zu retten«
Ernst Bromeis schwimmt bald weit(er)
20 Jahre Biovision: »Wir haben viel bewegt«
Wenn der Mittelstand plötzlich zusammenbricht
Shampoo für einen guten Zweck
Food Saving
Good News aus Afrika
Warum uns Arbeit heute noch so wichtig ist
Genossenschaften: Uralt und immer noch lebendig
Mit Gott und dem Kosmos eins werden
»Mir war nicht ­bewusst, dass er so weit gehen würde«
Stillen ohne Zwang
»Persönliches Wachstum auf fremdem Boden«
Mit offenem Blick auf das Potenzial
Einblicke ins Durcheinandertal
»Das schöne Leben ist ein Leben in spannungsvoller Harmonie«
Die »vergessenen Kinder« – Im Schatten der kranken Geschwister
Die Kernenergie begleitet uns noch lange
An ihren Gräbern ist die Strahlung bis heute messbar
Nachrichten aus dem Mikrokosmos

rüffer & rub Sachbuchverlag GmbH | Alderstrasse 21 | CH-8008 Zürich | +41 (0)44 381 77 30 | info@ruefferundrub.ch | Impressum | Datenschutz