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Blog

Fenster und Aussichten: Gedanken zur Vielfalt der Sprache Bild 1

Fenster und Aussichten: Gedanken zur Vielfalt der Sprache

Karl Rühmann


Eine hinlänglich bekannte Geschichte von Peter Bichsel handelt von einem Mann, der beschließt, die Namen der alltäglichen Dinge zu vertauschen. So nennt er das Bett Bild, den Stuhl Wecker, den Tisch Teppich. Nach und nach weitet er den Versuch, Abwechslung in seinen Alltag zu bringen, auf alle Gegenstände in seiner Umgebung aus. Die Folgen sind einschneidend, sein Leben wird nicht interessanter, sondern noch viel trister. Denn er hat eine so schlichte wie unverrückbare Tatsache missachtet: Sprachen sind Vereinbarungen, die man nicht einseitig ändern kann. Nur wer sich an die Abmachung hält, wird von seinen Mitmenschen verstanden und kann sich ihnen verständlich machen. Wer mehrere Vereinbarungen kennt, hat Zugang zu mehr Witzen und Weisheiten, Gedanken und Geschichten. Das macht das Leben vielfältiger, reicher, tiefer und die Welt, in der wir uns bewegen, weiter.

Wörter haben Bedeutungen, und sie haben Nebenbedeutungen. Die Sprachwissenschaft nennt die Letzteren »Konnotationen«. Die aus den Konnotationen entstehenden Übersetzungsfehler sind häufig ein Anlass für Heiterkeit. Etwa, wenn man »Fudge Cake« mit »Blödsinnkuchen« übersetzt, weil man nicht weiß, dass das englische Wort zwar »Unsinn«, aber auch eine Süßigkeit aus Milch und Zucker bedeuten kann. Oder wenn die harmlose Kernseife in der Englischübersetzung zu »Nuclear Soap« wird.

Oft sind es aber genau diese Konnotationen, die das Übersetzen zu einer unglaublich spannenden und anspruchsvollen Tätigkeit machen.

Wir brauchen die Sprache nicht nur, um uns mitzuteilen, sondern auch, um überhaupt denken zu können. Wir kleiden das Chaos, das unser Gehirn aus Bildern, Geräuschen und Gefühlen ohne Unterbruch produziert, mithilfe der Sprache in halbwegs klare Gedanken – nicht für die anderen, sondern erst mal für uns selbst. Die Sprache formt unsere Sicht auf die Welt, sie ist unser Fenster, durch das wir wahrnehmen, wer und was um uns herum ist, woran wir uns freuen und worüber wir uns ärgern wollen.

Wie steht es nun um Menschen, die mehr als eine Sprache haben, oder, um beim Bild zu bleiben: mehr als ein Fenster? Jedes Fenster bietet eine leicht veränderte Aussicht. Diese Verschiebungen der Perspektive sind kaum wahrnehmbar, wir können sie nicht definieren, schon gar nicht in klare Worte fassen. Wir ahnen mehr, als wir wissen, wir fühlen mehr, als wir verstehen. Wir müssen nicht so weit gehen wie Karl der Große, der gesagt haben soll, dass Menschen mit zwei Sprachen zwei Seelen haben. Eine viel beachtete Studie der Harvard University hat allerdings bestätigt, dass die Wahl der Sprache unser Denken und unsere Wahrnehmung der Umgebung beeinflusst. So können wir anderen Menschen mit kleineren oder größeren Vorurteilen begegnen, je nachdem, in welcher Sprache wir über sie nachdenken; ein Problem kann uns in der einen Sprache gewaltig vorkommen, in einer anderen gelingt uns überraschend schnell die Gelassenheit, die uns zu einer möglichen Lösung führt. Ein Gedanke oder ein Satz rührt uns in der einen Sprache zu Tränen, aber in einer anderen kommt die Rührung uns seltsam unecht, betulich oder gar sentimental vor.

Das hängt gewiss mit Erinnerungen und Erfahrungen zusammen, die wir mit der jeweiligen Sprache verbinden und die dann zu unterschiedlichen Assoziationen führen. Je wichtiger uns jemand ist, je wertvoller eine Geschichte und je vertrauter ein Gedanke, desto schwerer fällt es uns, diese Vertrautheit über die Sprachgrenze hinüberzuretten.

Der Zufall will es, dass ich Zugang zur kroatischen Sprache habe. Das Kroatische kennt großartige Fluchwörter. Wer sich in der kroatischen Welt, sagen wir, mit dem Hammer auf den Daumen haut, darf den Schmerz und den Ärger mit einem saftigen, auf eine seltsame Art auch poetischen Ausruf kommentieren. Auf Deutsch ist das in dieser Qualität nicht möglich. Darf man nun behaupten, dass die sprachliche Einbettung des Erlebnisses die dadurch ausgelöste Empfindung prägt? Ich weiß es aus Erfahrung: Man darf.

Ein anderes Beispiel: Auf Deutsch ist der Mond männlich, auf Spanisch – la luna – weiblich. Mit der Sonne verhält es sich umgekehrt. Natürlich führt das zu unterschiedlichen Assoziationen, Redensarten, Vergleichen und sogar astronomischen Betrachtungen. In der Alltagssprache bestimmt auch zu unterschiedlichen Stereotypen.

Die US-amerikanische Kognitionswissenschaftlerin Lera Boroditsky hat für dieses Phänomen ein ähnliches Beispiel gefunden: Auf Spanisch heißt Brücke el puente, ist also männlich. Wenn Spanischsprachige eine Brücke beschreiben sollen, greifen sie unbewusst zu männlichen Stereotypen: stark, lang, fest ... Deutschsprachige verwenden Adjektive wie elegant, geschwungen, schön. Und nun stelle man sich einen Menschen vor, der Deutsch und Spanisch als Muttersprachen hat und vor einer Brücke steht.

Als mein Roman »Glasmurmeln, ziegelrot« auf Kroatisch publiziert werden sollte, bekam ich vom Übersetzer seine Textfassung mit der Bitte, ein paar schwierige Stellen zu kommentieren. Ich freute mich darauf, eine Geschichte, an der ich jahrelang gearbeitet hatte, in der neuen Sprache, doch in der alten Vertrautheit zu erleben. Es kam anders: Die Übersetzung kam mir fremd vor. Nicht ungenau oder holprig, schon gar nicht misslungen. Aber jenes Gefühl, dass ich beim Schreiben hatte, jenes Eintauchen in Notationen und Konnotationen, Anspielungen und Nuancen blieb aus. Mein Protagonist war ein anderer, und da er über weite Strecken aus der Ich-Perspektive erzählt, sah auch die Welt durch seine Augen anders aus.

Natürlich kann man nun einwenden, dass jede literarische Übersetzung eine eigenständige Interpretation ist. Trotzdem: Die Übertragung einer fiktionalen Geschichte in eine andere Sprache ist nicht nur eine literarische Leistung, sie ist zugleich die Übertragung in eine andere (künstlerische) Welt. Das ist ein Rätsel und das ist ein Wunder zugleich.

Und schließlich noch dies: Kinder, die mit verschiedenen Sprachen aufwachsen, sind privilegiert, nicht benachteiligt. Sie wachsen in verschiedene Welten hinein, können gewissermaßen von einem zum anderen Fenster hüpfen, heiter und unbeschwert, und sie können so von früh auf die Erfahrung machen, dass es mehr als eine Welt und mehr als eine Wahrheit gibt. Wir können ihnen kaum ein größeres Geschenk fürs Leben machen.

mehr zu Karl Rühmanns Roman »Glasmurmeln, ziegelrot«
Karl Rühmanns Roman »Der Held«
Karl Rühmanns Roman »Die Wahrheit, vielleicht«

 

Bildlegende: Karl Rühmann arbeitet in der Kartause Ittingen an seinem neuen Roman. (links): © Franz Noser. (rechts): Julia August | istockphoto.com

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